Gedankengänge zu Kraftleistung und Mobility – Warum Mobility die BASIS darstellt

Gute Genetik, Phänomenal, schnellere Lernprozesse, deutliche Kraftverbesserung durch eine Verbesserung der Mobility. Alles Ansätze die oft genannt werden, aus den unterschiedlichsten Gründen. Tatsächlich habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass es teilweise „phänomenale“ Personen und Persönlichkeiten gibt, die rasante Fortschritte in einer für Sie ganz neuen Sportart machen. Dazu werde ich im Folgenden ein paar Gedankengänge äußern – ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit!

Maximalkraft und Mobilität haben eine wesentliche Gemeinsamkeit: Koordination.

krafttngDie Sportwissenschaft ist sich bei der Theorie, wie die Maximalkraft verbessert wird bzw. was die Maximalkraft ausmacht sehr sicher – diese Theorie ist auch keines Falls umstritten. Die Maximalkraft ist deutlich davon abhängig, wie viel Muskelfasern eines Muskels gleichzeitig abgerufen werden können. Wir nennen das auch intramuskuläre Koordination und die Verbesserung dessen wird IK-Training genannt. Der Wiederholungsbereich ist klar: Möglichst niedrig (1-6 Wiederholungen).

Wie bereits im Artikel 2 unschlagbare Gründe, warum du an deiner Mobility arbeiten solltest aufgezeigt, ist das Ziel des Mobility Trainings der Kopf wie es folgender Grundsatz ausdrückt: „Die Bewegung beginnt im Kopf“. Daraus folgere ich, dass auch das Mobility Training ein Training zur Verbesserung der Koordination ist. Der Kopf wird trainiert die Muskeln so anzusteuern, dass eine erwünschte Bewegung stattfindet und möglich ist. Das Grundprinzip dabei ist der Aufbau und die Erweiterung der Body-Maps.

Das Training der intramuskulären Koordination und das Mobility Training haben nun eine wesentliche Gemeinsamkeit: Koordination. Die Ansteuerung der Muskulatur um eine Bewegung stattfinden und zuzulassen beginnt im Kopf. Ebenso beginnt die Rekrutierung der Muskelfasern und daraus resultierend auch die Anzahl der rekrutierten Muskelfasern im Kopf. Daraus leite ich ab, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Stand der Mobility und der Kraftleistung geben muss. Im Verlauf des Artikels fasse ich die Gedankengänge in einer metaphorischen Ausführung noch einmal zusammen.

Der Erhalt einer gewonnen Maximalkraftleistung scheint weniger von der Reizsetzung abhängig zu sein.

Eine weitere Beobachtung: Menschen, die im jungen bis mittleren Alter Maximalkraft-Training absolviert haben oder aber in ihrem Leben einen Job hatten, der mit Kraftaufbringung verbunden gewesen ist haben – trotz langem Ausbleibens einer Reizsetzung – im fortgeschrittenen Alter noch immer eine eindrucksvolle Kraftleistung. Sicherlich, diese ist zurückgegangen und nicht mehr auf dem Gleichen Niveau. Jedoch – rein von der subjektiven Wahrnehmung her – im Verhältnis deutlich weniger als der Verlust bspw. von Muskelmasse die irgendwann im Sinne der Hypertrophie angeeignet wurde. Dazu eine weitere, eigens gemachte Erfahrung: Trotz einer sehr langen Zeit in der ich nur provisorisch, unregelmäßig und definitiv nicht an der Leistungsgrenze Krafttraining betrieben habe sind die wesentlichen Maximalkraftwerte nur in einem geringen Maße zurückgegangen. Für mich ergibt sich zumindest mal die Hypothese, die Vermutung, dass die Maximalkraftleistung selbst, zumindest ihr Erhalt nicht in erster Linie mit einer dauerhaften und regelmäßigen Reizsetzung in Verbindung steht.

Metaphorisch gesprochen – Stellt euch vor ihr habt eine Karte von Deutschland… Ausgeprägte Body-Maps wirken sich positiv auf die Geschwindigkeit der Erlernens neuer Sportarten (Bewegungsmuster) und die Verbesserung der Kraftleistung aus.

Stellt euch vor ihr wollt von Berlin nach München und habt eine Karte. Auf dieser Karte ist nur eine Route eingezeichnet. Wenn ihr möglichst effizient (Ressourceneinsatz gering aber auch schnell) diese Strecke absolvieren wollt habt ihr nur eine Möglichkeit: Diese bekannte Strecke zu fahren. Diese eine Route stellt das bereits bekannte Bewegungsmuster dar. Ob das effizient ist, sei mal dahin gestellt, ihr kennt ja noch nichts anderes. Wenn ihr euch die Zeit nehmt und auch die Zeit habt, abseits dieser Route zu fahren, neue Strecken zu „erkunden“ und diese in eure Karte eintragt findet ihr vielleicht deutlich effizientere Strecken/Routen und kommt schneller bei geringerem Krafteinsatz ans Ziel. Diesen Gedankengang übertragt ihr jetzt auf euer Mobility Training zur Verbesserung und Ausprägung der Body-Maps. In der Folge können bereits bekannte Bewegungsmuster deutlich verbessert (Effizienzsteigerung) werden. Diese Verbesserung der bereits bekannten Bewegungsmuster kann in der Folge eine rasantere Steigerung der Kraftleistung bedeuten. Der Zusammenhang: Koordination.

Ich greife wieder die Karte mit der Strecke Berlin-München auf. Fahrt ihr abseits der bereits bekannten Strecke und tragt die „erkundeten“ Straßen und Routen in eure Karte ein, so wird das Netz immer deutlicher und ihr entdeckt mehr Möglichkeiten, vielleicht sogar Schilder, die auf neue Orte hinweisen. Jetzt kommt der Tag an dem ihr nicht mehr nur Berlin-München fahren wollt sondern bspw. von München nach Köln. Wenn eure Karte (Body-Map) noch immer nur diese eine Strecke (München-Berlin) aufweist werdet ihr lange brauchen um einen Weg nach Köln zu finden. Habt ihr deutlich mehr Straßen abseits eurer bekannten Strecke und wohlmöglich auch schon Schilder entdeckt, welche eine mögliche Richtung aufzeigen, werdet ihr deutlich schneller am Ziel Köln ankommen. Das gleiche gilt für euren Körper. Sind eure Body-Maps möglichst gut mit vielen verschiedenen Bewegungsmustern ausgeprägt, so wird es euch sehr wahrscheinlich immer deutlich leichter fallen, neue Sportarten – auch im fortgeschrittenen Alter – zu erlernen.

Für den Moment gesprochen: Genetik hin oder her – Mobility ist die Basis!

Ganz klar, ich stelle mich nicht hin und verwerfe jegliche Zusammenhänge mit einer guten, vorhanden Genetik. Lediglich kann dies als eine mögliche Relativierung verstanden werden. Ob die Zusammenhänge nun für jeden eindeutig nachvollziehbar sind, wissenschaftlich bewiesen wurden oder werden oder es sogar verworfen wird. Für mich ergibt sich aus den aufgezeigten Punkten zusammenfassend ein wesentlicher Aspekt: Mobility ist die Basis!

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