Das heutige Thema beschäftigt sich mit Phosphaten und wird daher mehr theoretischer Natur sein. Ich werde einen kurzen Überblick darüber geben was das zyklische Adenosinmonophosphat (cAMP) und das zyklische Guanosinmonophosphat (cGMP) bewirken und wieso beide Phosphate für das intermittent fasting von Bedeutung sind.
Das cAMP sorgt unter anderem für den Zustand des „Fight or Flight“.
cAMP kann, sofern es im Körper aktiviert ist, einen positiven Einfluss auf die Proteinsynthese und Synthese verschiedener Hormone haben. Dadurch ist dieses Phosphat in der Lage die Energieproduktion des Körpers positiv zu unterstützen denn es versetzt den Körper in den Zustand „Fight or Flight“. Dieser Zustand ist bekannt aus den Zeiten unserer Vorfahnen, wo der Kampf (Fight) oder die Flucht (Flight) entscheidend für das Überleben waren.
Besonders wenn der Körper Stress ausgesetzt ist wird dieses Phosphat aktiviert. Dazu gehören starker Stress allgemein aber auch intensives Training und so genannte Fastenphasen (Phasen in denen auf jegliche Zufuhr von Nährstoffen verzichtet wird).
Aus leistungstechnischer Sicht besitzt das cAMP einige hoch interessante Eigenschaften wie bspw. den positiven Einfluss auf das Testosteron oder die Ausschüttung des Adrenalins.
Der Zustand des „Fight of Flight“ hat einen positiven Einfluss auf die Freisetzung von Energie, denn durch diesen Zustand werden eine erhöhte Glukgaon (ein kataboles Hormon und der Gegenspieler zum Insulin) und Katecholamine Ausschüttung provoziert. Unter den Katecholaminen versteht man in der Natur vorkommende Stoffe wie Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin. Es gibt aber auch chemisch synthetisierte Stoffe wie Isoprenalin, Dobutamin und andere welche für therapeutische Zwecke verwendet werden. Gerade der positive Einfluss auf die Ausschüttung von Adrenalin ist aus leistungstechnischer Sicht eine hoch interessante Eigenschaft des cAMP. Grundsätzlich spielen Katecholamine und katabole Hormone wie Glukagon bei der Aktivierung und dem Abbau des körpereigenen Fettes eine wesentliche Rolle.
Neben dem positiven Einfluss auf energieaktivierende Prozesse im Körper steht cAMP auch in Verbindung mit anabolen (Aufbauprozesse) Hormonen. Anabole Hormone benötigt der Körper vor allem beim Aufbau von Muskulatur doch besteht ebenso die Gefahr im anabolen Zustand körpereigene Fettdepots aufzubauen. In diesem Fall ist der positive Einfluss auf den Testosteronspiegel ein ganz entscheidender, denn Testosteron ist neben der Tatsache das es das ‚Männlichkeitshormon‘ ist unter anderem auch für den Muskelaufbau (aber auch Fettaufbau) verantwortlich.
Insulin unterdrückt das cAMP und verschließt das Tor zur Bodyrecomposition.
All das hört sich sehr vielversprechend an. Das Problem des Phosphates ist jedoch, dass es durch ständige, regelmäßige, kohlenhydratreiche Mahlzeiten unterdrückt wird. Aus diesem Grund gewinnt das Prinzip der regelmäßig wiederkehrenden Fastenphasen eine große Bedeutung, denn dort werden keine Nährstoffe hinzugefügt, der Körper wird Stress ausgesetzt und beides alleine aktiviert das cAMP. Zusammen genutzt kann diese Aktivierung verstärkt werden. Ebenfalls gewinnt das Phosphat cAMP für den für die Bodyrecomposition benötigten schmalen Grad eine große Bedeutung.
Das cGMP ist insulinabhängig und seine Wirkung ist gegenläufig zu der des cAMP.
Allerdings ist das cAMP nur die eine Seite der Medaille. Neben dem cAMP ist ein weiteres Phosphat notwendig um erfolgreich den Weg der Bodyrecomposition zu bestreiten aber auch allgemein um Erfolge mit dem intermittent fasting zu erzielen: Das zyklische Guanosinmonophosphat (cGMP). Dieses Phosphat ist vor allem für die Regeneration und Erholung verantwortlich. Wie bereits in der Artikelreihe Das Insulin und seine anabolen Vorzüge aufgezeigt ist das Insulin für die regenerativen und Aufbauprozesse im Körper mit verantwortlich. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass es auch einen Zusammenhang zwischen dem Insulin und cGMP gibt: Das cGMP ist insulinabhängig. Das bedeutet, dass durch die Zufuhr von Kohlenhydraten Insulin ausgeschüttet wird und diese Insulinausschüttung einen positiven Einfluss auf das cGMP besitzt.
Erst durch die Ausnutzung der Vorzüge des cAMP und cGMP kann das intermittent fasting sein volles Potential entfalten.
Letzten Endes ist es das, was das intermittent fasting in seinem Konzept ausnutzt: Es sorgt für einen Wechsel zwischen hohen cAMP und cGMP Werten wodurch der Weg für die Bodyrecomposition frei gemacht wird bzw. bei der richtigen Umsetzung frei gemacht werden kann.
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