Bereits im ersten Teil ist deutlich geworden, wie verschwörerisch das Buch von Hans-Ulrich Grimm geschrieben ist. In einem Kommentar wurde ich um eine Stellungnahme als Autor gebeten, was ich von der verschwörerischen Art halte. Ich habe diese Zusammenfassung mit dem Wissen geschrieben, dass das Buch stark negativ gehalten ist. Wie ich aber im ersten Teil aufgezeigt habe hat das Buch ein über 30 Seiten langes Quellenverzeichnis. Er bezieht sich auf viele wissenschaftliche Arbeiten und wenn nur ein Bruchteil von dem zutrifft, was er beschreibt reicht das aus um einen erschreckenden Eindruck zu hinterlassen. Auch die Aussagen über Erfahrungen von Ärzten und vergleichbare Zitate können nicht ignoriert werden weshalb die Kritik über die Zuckerersatzstoffe und auch die heute aufkommende Kritik meiner Meinung nach nicht unberechtigt ist.
Jedoch sind alle Aussagen unter dem Vorbehalt, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt nur auf das geschrieben Wort von Hans-Ulrich Grimm beziehe. Die zitierten Quellen, die wissenschaftlichen Studien auf welche sich Grimm bezieht habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht näher betrachtet.
Kommen wir doch zur eigentlichen Thematik. Im heutigen zweiten und vorerst letzten Teil fasse ich ein weiteres Kapitel aus Grimm seinem Buch zusammen. Das Kapitel beschäftigt sich vor allem mit Farbstoffzusätzen, Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen.
Laut Grimm werden Geschmacksverstärker wie beispielsweise Glutamat in der Studienlandschaft in Verbindung mit Alzheimer und Parkinson gebracht. Farbstoffe stehen im Zusammenhang mit Lernstörungen, Konservierungsstoffen in Verbindung mit der Schädigung des Darms und einer Störung des Immunsystems sowie Lebensmittelzusätze in Verbindung mit Hyperaktivität und Migräne.
Das American Journal of Clinical Nutrition hat 2011 bei Wurstessern ein erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2 festgestellt. Eine mögliche Ursache stellen demnach Nitrate und Nitrite dar (E249 – E251). Eine finnische Studie hat einen solchen Zusammenhang zwischen Nitraten und Nitriten bei Kindern hergestellt.[1]
Weiter zeigt Grimm auf, dass Natriumbenzoat (E211) scheinbar Diabetes fördert, zu Hyperaktivität führen kann und möglicherweise Wachstumsstörungen fördert. Es scheint negativen Einfluss auf die Mitochondrien zu haben und wird sogar in Verbindung mit der Zerstörung von Erbgut gebracht was im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen steht.[2] Natriumbenzoat ist in vielen Softdrinks vorzufinden wie beispielsweise Wasser mit zugesetzten Geschmäckern (Apfel-Birne und weitere)
Farbstoff wird sogar als einer der Übeltäter für die ‚Fettsucht‘ der modernen Zeit ‚bloß gestellt‘. Curcium (ist ein Farbstoff) soll eine negative Wirkung auf die Leptinproduktion haben und als Hemmer wirken. Leptin steht im Zusammenhang mit dem Fettstoffwechsel was eine Erklärung bieten könnte, weshalb unsere Gesellschaft mit extremen Übergewichtsproblemen zu kämpfen hat.[3]
Auch sämtliche Phosphorverbindungen (E338 bis E341, E450a, b, c, E540, E543, E544 – Phosphorsäure, Dikaliumphosphat, Tetrakaliumdisphosphat) bekommen ihr Fett weg. Sie bekommen sogar den Titel „Das ‚neue‘ Cholesterin“.[4] Phosphorverbindungen sind in vielen Fertigprodukten vorzufinden. Petra Brand dient in dem Buch als ‚lebendes‘ Beispiel. Bei ihr war es der regelmäßige Verzehr von Fertig-Cappuccino wodurch sie sich die tägliche Dosis Phosphor zugeführt hat. Andere verabreichen sich ihre tägliche Dosis Phosphor mit Limonade, koffeinhaltigen Softgetränke wie Cola oder andere industriell erzeugte Trinkprodukte. Sogar Babys werden damit versorgt denn Phosphorverbindungen sind auch in der Babymilch aus dem Fläschchen wiederzufinden.[5]
So hält Grimm fest, dass „hochnormale“ Konzentrationen bei gesunden Männern zu Herzschäden führen können. Laut einer US-Regierungsstudie unter Leitung von Prof. Robert N. Foley der Univerity of Minnesota in Minneapolis können „höhere“ Werte im „Normalbereich“ sogar Arteriosklerose (eine Verkalkung der Blutbahnen) fördern und stellen somit ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt dar.[6] Auch eine britische Studie hat nach Grimm diesen Zusammenhang nachweisen können. Mit Verweis auf Dr. Timothy Chico ist es denkbar zukünftig ein Medikament auf den Markt zu bringen, welches den Phosphatspiegel hemmen soll.[7]
Das für mich erschreckendste Beispiel ist das von einem kleinen Jungen bei welche bereits im Alter von 11 Jahren Osteoporose festgestellt wurde und die Ursache der tägliche Verzehr von 3 Flaschen Cola ist.[8] Wenn die erste Reaktion ähnlich ist wie meine „Wie kann jemand täglich 3 Flaschen Cola trinken“… so ist es für mich im zweiten Gedankengang nicht weiter verwunderlich. Wie ist denn das tägliche Ess-/Trinkverhalten des Durchschnitts. Dabei reicht es aus einem Blick in der nächsten Kantine auf das Tablett zu werfen oder wenn zum Mittag in ein Restaurant gegangen wird. „Darf es was zum Trinken sein?“ „Ja gerne, ich nehme eine Cola/Fanta/Sprite“ ist wohl die gängigste Antwort. An heißen Tagen wird es wohl ein großes Getränk sein und gerne auch noch ein zweites Glas. Ein großes Glas ist meist 0,4 oder 0,5L. Ganz schnell ist dann bereits in der Mittagspause 1L verzehrt worden. Dann steht wohlmöglich am eigenen Schreibtisch eine Cola-Light welche vielleicht keinen Zucker haben mag, doch der Phosphorgehalt wird sich nicht sonderlich verändert haben und ganz schnell kommen dann auch 2L oder mehr zusammen. Und das ist nur die Dosis an Phosphor die über solche Softgetränke zugeführt wurde. Die Dosis an Phosphorverbindungen und anderen Zusatzstoffen über industriell verarbeitete Lebensmittel ist dabei noch nicht berücksichtigt. In diesem Zusammenhang ist alles unter industriell verarbeitet zu verstehen, was nicht selbst oder über den Bäcker/Metzger des Vertrauens hergestellt wurde.
Grimm bringt dabei gleich eine Erklärung mit. Phosphor soll in die hormonellen Steuerungsabläufe eingreifen, so dass Zellen in Blutbahnen sich wie Knochenzellen verhalten und die Nährstoffe aus dem Knochen ziehen bzw. nicht mehr dorthin transportieren.[9] Dies führt letzten Endes zur Osteoporose.
Auch die Inhalte und die Message dieses Kapitels finde ich erschreckend. Sicherlich stellt sich die Frage wie man das vermeiden kann. Geht man in den Supermarkt so findet man – außer bei den absoluten Frischwaren – wohl überall irgendwelche Lebensmittelzusätze was nicht verwunderlich ist. Weltweit wird mit Lebensmittelchemie laut Grimm ein Umsatz von 20,- Milliarden € generiert. Sie macht Produkte länger haltbar, das was der Verbraucher signalisiert haben zu wollen und es ist einfach günstig. Eine österreichische Studie auf die sich Grimm bezieht hat festgehalten, dass im Haushalt frisch zubereitete Speisen zeitnah verzehrt werden. Bei Convience-Produkten hingegen liegt zwischen der Produktion/Garung und dem Verzehr beim Endverbraucher eine sowohl zeitliche als auch räumliche größere Distanz. Es ist logisch, dass die Produkte dann haltbar gemacht werden müssen und das funktioniert mit Masse nur mit chemischen Lebensmittelzusätzen.
Mögliche Erkrankungen aufgrund von Lebensmittelzusätzen im Überblick
- Kopfschmerzen
- Depression
- Gedächtnisverlust
- Lethargie
- Reizbarkeit
- Stimmungsschwankungen
- Wutanfälle
- Gefahren für das Gehirn
- Krebsrisiko
- Risiko einer Frühgeburt
- Angriff auf Nervenzellen
- Appetitfördernde Wirkung
- Verschlechterung der Blutfettwerte (Senkung der HDL-Cholesterin und Anstieg der Tryglizeridwerte)
- Diabetesrisiko
- Alzheimer
- Parkinson
- Lernstörungen
- Schädigung des Darms
- Hyperaktivität
- Migräne
- Leptinhemmer (Fettsucht?)
- Arteriosklerose – Herzinfarktrisiko
- Osteoporose
Fußnoten
[1] Grimm: S. 12, [2] Grimm: S. 12, [3] Grimm: S. 13, [4] Grimm: S. 13, [5] Grimm: S. 14, [6] Grimm: S. 15, [7] Grimm: S. 16, [8] Grimm: S. 16, [9] Grimm: S. 17
2013, Grimm, Hans-Ulrich, Chemie im Essen: Lebensmittel-Zusatzstoffe. Wie sie wirken, warum sie schaden