Wo man auch hin blickt, auf facebook, auf Blogs und in der Werbung wird über die neue Zielsetzung für das Jahr 2014 gesprochen. Auch ist ein beliebtes Thema mit Freunden das der Zielsetzung für das neue Jahr 2014. Ich persönlich diskutiere das hier nicht, denn ich bin eher einer der sagt: Ich mach es einfach. Außerdem wird über den Weg der Zielsetzung an anderen Stellen bereits zu genüge diskutiert, erklärt und darüber geschrieben oder gesprochen.
Ich erachte es viel wichtiger willige, die eine Veränderung suchen, insbesondere in der Ernährung oder ihrer körperlichen Zusammensetzung, über die grobe und gravierender Fehler aufzuklären.
Viele Diätversuche scheitern. Nicht der Prozess scheitert, sondern das gewünschte Ziel der Nachhaltigkeit wird nicht erreicht. Das unterstellt, dass der Prozess der Diät, die Gewichtsreduktion erfolgreich ist. Warum aber unterliegen so viele Menschen dem oft unterschätzten und hinterlistigen Jojo-Effekt.
Eine Antwort ist in obiger Aussage bereits gegeben: Die Unterschätzung des Jojo-Effektes. Wie aber kommt es zur Unterschätzung des Jojo-Effektes? Diese Unterschätzung muss gar nicht mutwillig passieren. Oftmals liegt es einfach an mangelndem Wissen und mangelnder Erfahrung. Es fängt damit an, dass viele Menschen nicht wissen, dass ein Kaloriendefizit für den Körper eine Stresssituation ist und – der noch viel wesentlichere Punkt – der menschliche Körper ein raffiniertes System ist, welches auf Vorräte aus ist. Wie groß diese Vorräte angelegt werden, dass hängt von den Umweltbedingungen ab. Wird der Körper einer langanhaltenden Stresssituation wie bspw. Nahrungsmittelentzug ausgesetzt, so ist er dafür sensibilisiert und versucht bei der nächsten Gelegenheit Depots für solch eine Phase anzulegen. Das ist dann der bekannte Jojo-Effekt.
Ein ganz gravierender Fehler der bei einer Ernährungsumstellung gern begangen wird und meiner Meinung nach auch einer der Gründe warum eine Low-Carb (Kohlenhydratarm) Ernährung nicht nachhaltig funktioniert oder funktioniert hat ist die Ignoranz gegenüber der Energiebilanz. Auch diese muss nicht wissentlich stattfinden. Im Gegenteil, oftmals ist es wohl eher aufgrund von Unwissenheit. Was ist also das Problem mit der Energiebilanz?
Stelle ich meine Ernährung auf eine Low-Carb Ernährung um, so bedeutet das eine Reduzierung der Kohlenhydrate. Gemessen an dem gesellschaftlichen Essverhalten westlicher Länder, in welchen Kohlenhydrate die Hauptenergiezufuhr darstellen, birgt dies eine große Gefahr der Unterernährung in Bezug auf die Energiebilanz. Ich mache dies an einem Zahlenbeispiel deutlich: Eine Person hat einen Erhaltungsumsatz (das ist die benötigte Energie, bei welcher der Körper weder das Gewicht reduziert noch erhöht) von 2000kcal. Diese setzen sich aus 50% Kohlenhydrate, 20% Fett, 30% Eiweiß. Diese Person hält sich nun an eine einfache Richtlinie der Low-Carb Bewegung: Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Getreideprodukte und verarbeitete Lebensmittel vermeiden und durch überwiegend Gemüse und etwas Obst ersetzen. Hin und wieder wird in der Tagesernährung auch ein Brötchen, Kartoffeln oder etwas Reis berücksichtigt so, dass die Person ihre Kohlenhydratzufuhr auf 20% Reduziert hat. Aus der Bewegung des späten 20. Jahrhunderts heraus, in welcher der Gesellschaft eingetrichtert wurde „Fett ist der Feind“ werden auch fettreiche Lebensmittel gemieden. Außerdem wird die Zufuhr von Fleisch bzw. allgemein Eiweiß auf dem üblichen Level gehalten, denn zu viel Eiweiß ist nach Meinung der Gesellschaft ebenfalls schädlich. Und unter zu viel Eiweiß versteht ein großer Teil der Gesellschaft wenn bereits in jeder Mahlzeit eine Portion Eiweiß, egal wie groß sie ist zugeführt wird.
Nach dieser Umstellung wird dem Körper 30% weniger Energie als gewohnt zugeführt. Wie ich aufgezeigt habe wird diese fehlende Energie nicht durch andere Energiequellen bzw. Energieträger wie Fett oder Eiweiß ersetzt. Diese 30% bedeuten 600kcal weniger. In der Folge führt die Person dem Körper nur noch 1400kcal pro Tag hinzu. Gemessen an der Tatsache, dass bereit ab einem leichten Defizit von 100kcal eine Gewichtsreduktion bzw. Fettreduzierung stattfindet und die Tatsache berücksichtigend, dass ein Defizit immer Stress für den Körper ist und dieser Stressfaktor mit steigendem Defizit ansteigt sollte klar sein, was das bedeutet.
In Bezug auf den Jojo-Effekt ist, neben anderen Faktoren, insbesondere ein zu großes Defizit über einen längeren Zeitraum ein Garant dafür, dass es nach Beendigung der Diätphase zu dem unerwünschten Effekt der extremen Gewichtszunahme kommt und die Ausgangssituation oftmals übertroffen wird.
Es lässt sich festhalten, dass bei einer Ernährungsumstellung und einem Diätversuch neben den richtigen Lebensmitteln stets die Energiebilanz zu berücksichtigen ist. Wird ein Energieträger in der Tagesbilanz radikal gekürzt so muss diese bereit gestellte Energie – oder zumindest ein Teil davon – mit einem anderen Energieträger kompensiert werden.
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