Ernährungsmythos? Essen nach dem Training ist kontraproduktiv

Essen nach dem Training ist kontraproduktiv!

Hauptargument ist der Nachbrenneffekt. Dahinter steckt der Gedanke, dass durch die körperliche Belastung unser Körper wie ein Verbrennungsofen auf Hochtouren läuft und jetzt besonders viele Fettspeicher verbrennt. Im Kopf sitzt der Gedanke fest, dass die Zufuhr von Nährstoffen, also die Zufuhr von Essen diesen Nachbrenneffekt zunichtemacht.

Betrachten wir einmal, was nun mit dem Körper los ist. Der Körper wurde auf Arbeitstemperatur gebracht, der Kreislauf angekurbelt und in Abhängigkeit der Intensität wurden Energiedepots aktiviert um die geforderte körperliche Leistung zu erbringen. Ca. 60 bis 90 Minuten (eher 60 Minuten – v.a. ein subjektiver Erfahrungswert und allgemein das Zeitfenster welches man unter anaboles Fenster kennt) lang ist er nun hoch sensibel in der Hormonausschüttung als Reaktion auf zugeführte Nährstoffe. Eine Zuführung von Nährstoffen kann und wird sich innerhalb der ersten 60 Minuten positiv auf die Regeneration des Körpers auswirken. Eine optimierte Regeneration kann und wird zu einer besseren Leistungsfähigkeit führen was in der Folge bedeuten kann, dass ein höherer Energiebedarf produziert wird. Bei gleich bleibender Energiezufuhr bedeutet der höhere Energiebedarf eine größere Gewichtsabnahme denn in der Hinsicht zählt die Tagesbilanz und nicht allein der Nachbrenneffekt.

Und ich gehe einen Schritt weiter: Nach dem Training nichts zu essen kann kontraproduktiv sein!

Der Körper sehnt sich nun regelrecht nach Energie und Nährstoffen. Wird das Fenster der ersten 60 bis 90 Minuten verpasst wird jeder merken wie die Leistungsfähigkeit auf einmal stark einbricht. Müdigkeit, Konzentrations- und Motivationsprobleme können auftreten und irgendwann besteht die ganz große Gefahr des Heißhungers und dieser kann Entgegen den möglichen minimalen Vorteilen des „Nachbrenneffekts“ dazu führen, dass nun viel zu viel gegessen wird und muss als unverhältnismäßiger Nachteil betrachtet werden.

Immer wieder ziehe ich den Vergleich zu einem Motor: Wird das Auto ‚getreten‘ und ‚getriezt‘ und an seine Leistungsgrenzen gebracht muss auch der Motor irgendwann gewartet werden. Sprit muss nachgetankt werden, damit gefahren werden kann und Öl wird nachgefüllt bzw. ausgetauscht damit er reibungslos laufen kann. Stellen Sie sich nun vor der Motor sei ihr Körper und die Nährstoffe stellen Spritstoff und Schmiermittel dar, mit dem Unterschied, dass diese täglich bis stündlich ausgetauscht bzw. nachgefüllt werden müssen.

Essen nach dem Training ist also nicht kontraproduktiv, im Gegenteil: Essen nach dem Training wirkt sich positiv auf die Zielerreichung aus! Wesentlich wichtiger ist das WAS, denn das individuelle, persönliche Ziel gibt ein Stück weit vor (bzw. kann das vorgeben), was nach dem Training gegessen wird. Die Mahlzeit nach dem Training wird durch weitere Indikatoren beeinflusst wie bspw. die Art, Dauer und Intensität des Trainings.

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Richtig, die Annahme, dass das Essen nach dem Training die “Erfolge” sabotiert ist genauso zweifelhaft, wie die Behauptung, dass es die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester ist, die dafür sorgt, dass man zum fetten Kloß mutiert.
    Ich glaube, zu dem Thema habe ich auch schon paar Texte geschrieben, aber in vielen Köpfen ist es immer noch nicht angekommen, dass gerade nach einer intensiven Belastung die Wahrscheinlichkeit, dass die zugeführte Energie im Körper als Fett gebunkert wird, absolut unwahrscheinlich ist. Die Regenerations- und Reparaturarbeiten des Körpers stehen da ganz klar im Vordergrund.
    Natürlich erfordert das auch eine effektive Mahlzeitenplanung, heißt: Man muss sich natürlich den Zielen entsprechend ernähren und sich paar Tageskalorien für die Post-Workout-Phase einsparen. 😉

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