Unabhängig davon, wie gut man in etwas ist. Ich persönlich vertrete die Meinung: Lernen kann man immer. Außerdem: Je größere die Routine, desto mehr kannst du Gefahr laufen, dass dir unterschwellige Fehler passieren. Diese Fehler merkst du selbst sehr wahrscheinlich nicht. Diese passieren schon fast intuitiv und schleichen sich langsam ein.
Mein eigenes Training ist mit meiner deutlichen beruflichen Veränderung letztes Jahr im April deutlich zurück gegangen. Einen konkreten Trainingsplan verfolge ich nicht. Zwar habe ich ein Konzept in meinem Kopf und eine Idee woran ich arbeite. Das setze ich soweit in den Einheiten um. Einen auf Papier gebrachten und mit konkreten Übungen hinterlegten Plan gibt es jedoch nicht. Ich sehe mich mit zu vielen Unterbrechungen konfrontiert. Wahrscheinlich würde ein Plan zielführend sein. Ich habe mich gegen einen entschieden, denn der ständige “Neustart” ist für mich – in der derzeitigen Situation – mehr demotivierend als motivierend.
Insbesondere seit dieser Zeit ist mir aufgefallen, dass gerade bei schweren Hebe-Einheiten meine Ansteuerung nicht mehr sauber funktioniert. Ich habe gemerkt, dass ich selbst ungewöhnlich mehr aus dem Rücken hebe als zuvor. Trotz meiner Kenntnisse über Techniken und Movement-Prep Übungen, all dem was ich meinen Leuten mitgebe, bin ich nicht auf den Trichter gekommen was los ist.
Mit der letzten Trainingseinheit vergangene Woche hatte ich dann sprichwörtlich die Schnauze voll. Nach 9 Sätzen Kreuzheben, davon zum Abschluss 162,5kg – die alles andere als angenehm waren – und einem steifen Rücken aufgrund von vor allem ISG-Blockaden am Folgetag habe ich mich dazu entschieden bei Andy Leib von live.awesome ein Coaching wahrzunehmen.
In erster Linie wollte ich mich mit ihm von Coach zu Coach über Mobility austauschen und eine zweite Meinung zu meinem “Problem” haben. In zweiter Linie wollte ich natürlich auch mal wissen, was das für nen Typ ist, von dessen Videos ich bereits einiges für meine eignen Stunden übernommen habe.
Ich bin also nach Schrobenhausen gedüst und bin ohne große Erwartungshaltung rein gegangen. Das Gym, das er derzeit für seine Termine nutzt, ist mit alle ausgestattet was man braucht. Ich persönlich sage: Kein unnötiger Schnickschnack, genügend Gewichte und Kettlebells. Der Floor passt, um schwere Sachen zu heben und auch mal fallen zu lassen. Es ist kein 5-Sterne Gym mit Sauna und Wohlfühlbereich wie man es in Teilen aus der “Highsociety München” kennt. Das braucht man aber auch nicht. Ziel, Sinn und Zweck, ist es zu trainieren – und das richtig. Und das geht hier.
Nach dem ersten Eindruck vom Gym habe ich mich also mit Andy unterhalten. Zunächst mal die Kennenlernphase: Was ich bis dato nicht wusste, auch er hat gewisse Erfahrungen im Wettkampfbodybuilding. Also war das natürlich erstmal der Einstieg und Eisbreaker.
Danach ging es um meine “Problemzonen”. Mir ist das Thema Kreuzheben wichtig gewesen. Im Moment plage ich mich noch etwas mit meiner Schulter herum, eine alter Verletzung: Eckgelenkssprengung. Auch da haben wir im Coaching einen Blick drauf geworfen.
Nach zwei, drei Reps meines Deadlifts – quasi als Anamnese – ist er zu einigen Tests übergangen. Oh wunder: Hüftstabilität und Ansteuerung des Gluteus. Ob das jetzt durch die 1 Stunde Autofahrt gekommen oder generell ein Problem gewesen ist – Mutmaßung. Er hat zwei, drei Drills angewendet, um die Ansteuerung wieder zu aktivieren. Das ging Flott. Mit einfachen Übungen wie der Hip Bridge konnte ich für mich selbst ein direktes Feedback erfahren, ob es was gebracht hat – ohne externe Hilfe.
Zwischendurch sind wir zur Schulter übergesprungen, haben dort ein paar Pretests gemacht, ein paar Drills angewendet und mit Posttests gearbeitet. Schulter abgeschlossen, zurück zur Hüfte. Insgesamt lag der Schwerpunkt durch sein Assessment auf meiner Hüfte, das was ich indirekt als Ziel formuliert hatte.
Ungefähr 1,5 bis 2 Stunden haben wir Zeit investiert um mit Drills, vor allem Loaded Drills (mit Kettlebells), gearbeitet, um die Ansteuerung zu verbessern. Zwischendurch gab es immer mal einen Satz Kreuzheben und mit jedem Drill hat sich gezeigt, dass sich das Heben verbessert hat. Aber auch das Resistent Band von Blackroll hat sich als Tool wieder gefunden, ebenso wie das Flossing.
Nach dem Coaching selbst sind wir zum gemeinsamem Training über gegangen. Es gab kein richtigen Cut, das ganze war eher flüssig und auch im Training selbst habe ich noch einiges weiter an Input bekommen. Mein bekanntes Alltime-Max zu diesem Zeitpunkt lag bei 172,kg im Kreuzheben – 5 Tage zuvor (Sonntags) waren die 162,5kg gerade so drin. Als ich ihm erzählt habe, was ich hebe, hat er erstmal gelacht und mir 180kg+ prophezeit. Skepsis überzog mich.
Im Training stand also Heben auf dem Programm. Ich habe soft angefangen und mich mit 2 Sätzen und dem Resist Band bei 100kg auf das Heben vorbereitet. Danach gingen die 140kg und 160kg smart und easy. Auch die 170kg waren sehr smart. Den 180er habe ich gefailed, zwei Mal. Berücksichtige ich aber, dass bei einem 180er Versuch in der Vergangenheit das Gewicht nicht einmal vom Boden gehoben habe, vor 5 Tagen die 162,5kg gerade so geschafft habe und jetzt die 180kg bis über die Kniepassage bekommen habe ist das ein voller Erfolg. Und das nach bereits 2,5 Stunden Coaching mit enorm vielen Reizen für den Körper.
Unabhängig vom Gewicht begeistert mich im Nachhinein, dass ich alles im normalen Griff gehoben habe. Klar, bei dem 180er Rep sind meine Hände aufgegangen. Aber vor dem Coaching hätte ich die 180 im normalen Griff nicht mal versucht.
Insgesamt muss ich sagen: Andy ist ein Coach, der weiß was er kann und das mit Recht. Seine Stärke liegt darin, dass er eine Unmenge an Praxiserfahrung hat und die ist mit keinem theoretischen Wissen zu vergleichen. Sehr Vorteilhaft ist sein breites Fachwissen. Das wirkt sich natürlich auf das Coaching aus und manch einer mag das als negativ empfinden – weil das Coaching strukturlos erscheint. Aus eigener Erfahrung und Überzeugung sage ich aber, dass ist seine wesentliche Stärke. Er testet etwas, leitet einen Drill ab, der funktioniert nicht, vielleicht einen weiteren Drill, auch der funktioniert nicht; Also Wechsel des Ansatzes, bis was funktioniert. Aber WIE ist am Ende auch egal. Jeder, der sich auf ein Coaching einlässt wird feststellen, es hat geholfen und das ist das was zählt!
Ein Kickstart Coaching kostet derzeit 299,- €. Das sind 2 Stunden Personal Training mit Coaching-Video und Ernährungspaket. Ein Betrag den es Wert ist auszugeben. Wer einmal richtiges PREMIUM Coaching und daraus was für sein Leben ziehen will ist bei Andy von Live.Awesome an genau der richtigen Adresse. 5-Sterne Bewertung!